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Bezirks-Reservistenseminar 2025 Freyung

Deutliche Worte beim Bezirks-Reservistenseminar 2025

Klare Worte und kritische Analysen beim Bezirks-Reservistenseminar 2025

Mit einem eindrucksvollen Teilnehmerkreis von 95 engagierten Mitgliedern aus den Reihen des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) fand das Bezirks-Reservistenseminar 2025 in der Kaserne am Goldenen Steig in Freyung statt. Die Veranstaltung wurde zu einem Forum des sachlichen, aber deutlichen Dialogs über sicherheitspolitische Herausforderungen, den Zustand der Bundeswehr und die Wehrbereitschaft der Gesellschaft.

Impulse aus der Truppe: Der Blick nach vorn

Eröffnet wurde das Seminar durch Manfred Langer, Bezirksvorsitzender des BSB, der die Gäste herzlich begrüßte. Anschließend übernahm Franz Rothkopf, stellvertretender Bezirksvorsitzender, die thematische Einführung. Den zentralen Impuls gab Oberstleutnant Dan Tomuzia, Standortkommandeur in Freyung. In seinem Vortrag „Das Aufklärungsbataillon im Jahr 2025“ beleuchtete er mit großer Klarheit die aktuellen und künftigen Herausforderungen im militärischen Alltag.

Tomuzia skizzierte ein realistisches Bild der Bundeswehr im Spannungsfeld zwischen wachsender Einsatzanforderung und gleichzeitig schwindender personeller wie materieller Verfügbarkeit. Besonders deutlich wurde die Problematik der Truppenstärke, der Planbarkeit von Einsätzen sowie der Ausstattung in Ausbildung und Einsatz.

„Nicht die Wehrpflicht ist das Problem – sondern die Wehrfähigkeit“

Eine zentrale Botschaft des Standortkommandeurs: Der Ruf nach Wiedereinführung der Wehrpflicht greife zu kurz, solange strukturelle Defizite und politische Unentschlossenheit nicht gleichzeitig behoben würden. Die Bundeswehr, so Tomuzia, könne nur dann schlagkräftig sein, wenn Ressourcen, Planung und politischer Rückhalt in Einklang stünden. Seine klaren Worte fanden im Plenum große Resonanz.

Ein eindringlicher Appell von Oberst a.D. Richard Drexl

Einen besonderen inhaltlichen Höhepunkt bildete der Vortrag von Oberst a.D. Richard Drexl, Präsident des Bayerischen Soldatenbundes. Mit fundierter Sachkenntnis und rhetorischer Schärfe nahm er die sicherheitspolitische Entwicklung der letzten Jahre in den Blick. In seinem Beitrag warb Drexl leidenschaftlich für eine ehrliche Debatte über Landes- und Bündnisverteidigung und sparte dabei nicht mit Kritik an politischen Fehlentwicklungen.

Er betonte, dass Deutschland wieder lernen müsse, die eigene Verteidigungsfähigkeit als staatliche Kernaufgabe zu begreifen – nicht nur aus geopolitischer Vernunft, sondern auch im Sinne demokratischer Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. Seine Worte, so nüchtern sie in der Analyse waren, wirkten im Raum nach – und wurden von den Teilnehmern mit langanhaltendem Applaus gewürdigt.

Gesellschaftliche Verteidigungsbereitschaft im Fokus

Der zweite Fachvortrag, gehalten von Rudolf Deinzer vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw), griff eine ebenso grundlegende Frage auf: „Wie kriegstüchtig ist unser Land?“ Basierend auf aktuellen Studien legte er dar, dass lediglich ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland zur aktiven Landesverteidigung bereit wäre – eine alarmierende Zahl im internationalen Vergleich.

Auch bei der Frage nach der Wehrpflicht zeigte sich ein gespaltenes Meinungsbild: Während etwa 58 Prozent der Bundesbürger für eine Wiedereinführung seien, äußerten sich rund 50 Prozent skeptisch in Bezug auf deren konkrete Umsetzbarkeit.

BSB zeigt Geschlossenheit und Engagement

Der Bayerische Soldatenbund nutzte die Gelegenheit, seine Netzwerke zu stärken und sich gemeinsam mit befreundeten Verbänden zu präsentieren. Ein Informationsstand, Gespräche am Rande und die Verleihung von Veteranenabzeichen unterstrichen den kameradschaftlichen Geist der Veranstaltung.

Ein besonderer Höhepunkt war die symbolische Übergabe einer Sonderabfüllung BSB-Wein an Oberstleutnant Tomuzia. Überreicht wurde sie von BSB-Präsident Richard Drexl, Bezirksvorsitzendem Manfred Langer und Kreisvorsitzendem Franz Rothkopf – als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit für die gelebte Verbindung zwischen Bundeswehr, Reservistenwesen und ziviler Gesellschaft.

Fazit: Ein starkes Zeichen für sicherheitspolitischen Diskurs

Das Bezirks-Reservistenseminar 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig offene Diskussionen und fundierte Analysen im sicherheitspolitischen Kontext sind. Die Veranstaltung bot nicht nur fachliche Orientierung, sondern auch Gelegenheit zur Reflexion über Verantwortung, Engagement und Gemeinschaft in bewegten Zeiten. Der BSB-Kreisverband Freyung-Grafenau hat mit diesem Seminar ein klares Zeichen gesetzt – für eine Wehrhaftigkeit, die auf Realismus, Dialog und Zusammenhalt gründet.

Eindrücke vom Bezirks-Reservistenseminar 2025 Freyung:

Die folgenden Bilder zeigen Impressionen von der Veranstaltung in der Kaserne am Goldenen Steig – von den Vorträgen über die Teilnehmer bis hin zu besonderen Momenten der Begegnung und Kameradschaft.

Zum Pressebericht dieses Beitrags:

PNP-Ausgabe, FRG-Regional – vom 16.04.2025

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